Es geht los!

Mai 11, 2008

 

 

Das EuroGlobe setzt sich in Bewegung!

Programm: From Shakespeare to Euro Rap!

Ljubljana
16.–25. Mai 2008

Straßburg
2.-11.Oktober 2008

Prag
14.-23.Mai 2009

Das EuroGlobe ist ein kulturpolitisches Projekt für Europa, das Helga Trüpel gemeinsam mit Norbert Kentrup, Schauspieler und Initiator des Shakespeare Globe Zentrum Deutschland und  Mitglied des ersten internationalen Ensembles des Shakespeare Globe Theaters London, entwickelt hat.
EuroGlobe ist ein mobiles Globe-Theater, das wechselnd für ein halbes Jahr in der Hauptstadt der jeweiligen Ratspräsidentschaft aufgebaut werden soll. Es soll dort für ein halbes Jahr einen Raum bieten, in dem die Bürger Europas sich begegnen und sich politisch und kulturell austauschen können. Die Initiative des EuroGlobe zielt darauf ab, Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen, gemeinsame europäischen Kulturtraditionen in ihren vielfältigen Ausprägungen zu erfahren, zu sehen und zu hören; es soll eine Plattform bieten, auf der politische Debatten, Theater, Kunst und wissenschaftlicher Austausch möglich sind; ein ausdrücklich europäischer Raum, der nicht in Brüssel oder Straßburg ist und bleibt, sondern mobil ist und durch Europa reist und europäische Öffentlichkeit in eigener und besonderer Weise in die Hauptstädte der Mitgliedstaaten bringen soll.

Ausgehend von der Agora, dem öffentlichen Marktplatz, auf dem alle
politischen Angelegenheiten verhandelt und entschieden wurden, hat das antike griechische
Theater die Form des Amphitheaters zu hoher Blüte entwickelt. Basierend auf dieser
Architektur entstand im England zur Zeit Shakespeares das Globe Theater mit großer Kultur
und Dramatik.
In diesem besonderen Raum, dem „Wooden O“, wie Shakespeare sein Rund nannte, kann
jeder jeden sehen. Auf der Bühne, die in das Rund hineinragt, werden im gemeinsamen
Erlebnisraum Geschichten der Menschen und der Welt erzählt: Krieg und Frieden, Macht,
Liebe, Zerstörung und Hoffnung. Alle können von ihrem Platz aus mit Zwischenrufen,
Applaus, Missfallenskundgebungen als selbständige Denkende auftreten. Es gibt Akteure,
aber in diesem Raum ist Platz für Teilhabe und Kommunikation, für Mit- und Gegenspieler.
Shakespeare hat im Prolog zu seinem Stück „Heinrich V.“ für uns die Gebrauchsanweisung
geschrieben:

O! wären wir erleuchtet wie mit Feuer,
Den hellsten Himmel voller Phantasie
Zu wölben über diesem Bühnenkönigreich…
Kann dieser Hühnerstall
Die Weite Frankreichs fassen? Dürfen wir
In dieses O aus Holz die Truppen zwängen,
die eine Welt erschütterten bei Azincourt?
Verzeiht: Kann nicht die schiefe kleine Zahl
auf einem Zettel für Millionen stehen?
So lasst uns, Ziffern dieser großen Summe,
heut abend Eure Phantasie entfachen!
Ergänzt, was bei uns fehlt, in Eurem Kopf.
Zerlegt in tausend Teile einen Mann
Und formt aus ihm ein eingebildet Herr.
Denkt, reden wir von Pferden, sie zu sehn,
wie sie mit stolzen Hufen Spuren prägen,
denn Eure Phantasie krönt unsere Könige;
tragt sie von hier nach dort, springt in der Zeit,
und kürzt so das Geschehen von dreizehn Jahren
zum Stundenglas!
Prolog „Heinrich V.“ von W. Shakespeare (Auszug)

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2ter Tip des Tages!